Weil ich auch als ausgelagerte Marketing Abteilung für Unternehmen fungiere, arbeite ich oft Seite an Seite mit Unternehmern zusammen. Und so viel ich ihnen auch an täglichen Marketing-Aufgaben abnehmen kann: Komplett ignorieren darf ein Unternehmer das Thema Marketing nie. Und wenn die Marketing Abteilung auch noch so gut sein mag.
Marketing hat immer zuallererst mit DIR zu tun: Mit Deiner Strategie, Deiner Vision und Deiner Persönlichkeit. Du kannst es Dir nicht leisten, das Thema zu ignorieren. David Packard von Hewlett&Packard sagte das mal sehr schön:

„Marketing ist zu wichtig, um es der Marketing Abteilung zu überlassen“.

Darum hier also fünf Marketing Geheimnisse (die Dir keine Agentur verrät!):

Tin can phone

1. Beim Marketing geht es darum, Menschen zu verstehen

Einfach, aber wahr. Einfach – und doch so schwer. Beim Marketing geht es darum, zu spüren, was Deine Kunden wollen. Und was sie wollen werden. Du willst das wissen, lange bevor sie selbst es wissen. Vergiss das ständige Schielen auf die Konkurrenz. Es ist völlig unwichtig, was Deine Konkurrenz macht, wenn Du nur genau weißt, was Deine Kunden machen. Was sie wollen, was sie bewegt, was sie umtreibt.
„Ja ja“, sagst Du jetzt im Chor mit jedem meiner Kunden. „Weiß ich doch schon längst“.
Ich weiß, dass Du es weißt. Aber handelst Du danach? Wann hast Du das letzte Mal mit Deinen besten liebsten Kunden telefoniert oder persönlich gesprochen? Nicht, um ein Geschäft zu machen, sondern einfach nur, um zu ergründen, wie es ihnen geht, wie sie ticken, was sie brauchen?
Siehst Du.

2. Vergiss die Ratio!

Auch hier wirst Du vielleicht sagen „Jaaa, weiß ich!“ Weil wir im Marketing mittlerweile wissen, dass Gefühle verkaufen. „Ja, ich weiß: Meine Kunden entscheiden mehr nach Gefühl als nach logischen Argumenten“. Das denkst Du. Aber Du liegst falsch: Deine Kunden entscheiden ausschließlich nach Gefühl. Denn mittlerweile wissen wir, dass wir Gefühl und Ratio nicht trennen können.
Das Bauchgefühl ist eines der wichtigsten Intrumente im Marketing. Und sehr schwer zu lernen. Mein erster Chef (der eine untrügliche Nase hatte) sagte einmal über sich selbst: „Mein größter Vorteil ist, dass ich einen total mittelmäßigen Mainstream Geschmack habe“. Das stimmte: Er wusste immer genau, was „der Masse“ gefallen würde.
Er wusste aber auch, dass es „die Masse“ als solche nicht gibt. Jeder einzelne Kunde ist eine Persönlichkeit mit eigenen Bedürfnissen und Gefühlen, die es wertzuschätzen gilt.

3. Innovationen sind nichts Neues

Innovationen sind etwas Wundervolles. Wer träumt nicht davon, etwas völlig Neues auf den Markt zu bringen, etwas noch nie dagewesenes? OK, falsch. Eine Innovation ist nicht unbedingt etwas Neues. Die großen Innovationen des letzten Jahrhunderts waren keine Erfindungen – sondern Erfindungen (und Ideen), die gut vermarktet wurden. Eine Innovation muss auch immer a) funktionieren, eine echte Verbesserung beinhalten und b) einen Absatzmarkt finden.
Gute Marketer nehmen Erfindungen und Neuerungen und innovieren sie – machen sie also nutzbar und finden einen Markt. (Das ist übrigens der Grund, warum ich derzeit eine Weiterbildung zur Innovations-Moderatorin mache).

4. Du brauchst kein fettes Budget für fettes Marketing

Die großen Konzerne werfen mit Millionen um sich, die großen Agenturen laben sich an den Summen. Kleine und mittelständische Unternehmen stehen am Rande und können nicht mithalten. So gestaltet sich derzeit die Marketing Welt.
Du brauchst kein riesiges Budget für gutes Marketing. Was Du brauchst, ist eine Vision, eine sichere Positionierung und Strategie – das ist die Voraussetzung. Mit der richtigen Kommunikations-Strategie kannst Du eine Neugier, eine Aufregung, eine Begeisterung bei Deinen Kunden entfachen, für die Du wenig Budget benötigst.
Die Frage ist nur, wie. Und das führt mich zum letzten Punkt:

5. Marketing ist wie Sex: Jeder denkt, er hat’s drauf.

Gerade im Marketing gibt es mehr Scheinriesen als in vielen anderen Gebieten (Ihr kennt ja den Scheinriesen aus Jim Knopf: Aus der Ferne sieht er riesengroß aus, aber wenn man ihm näher kommt, merkt man, dass er nur ein unscheinbarer, kleiner Kerl ist). Blender und Poser sind in der Marketing-Welt zu Hause. Die Nachfrage ist groß – und in wenigen Gebieten ist dünnbrettbohren so leicht.
Auch als Unternehmer denkt man gerne „So schwer kann das nicht sein, da mache ich es selbst“. Oder man lässt die Sekretärin den Flyer entwerfen. Oder die Praktikantin: Schließlich kann die gut zeichnen.
Das Problem ist, dass der Schwindel wahrscheinlich nie auffliegt. Kein Kunde wird mit dem Finger auf den Flyer zeigen und sagen: „Die Fotos sind falsch angeordnet und die Schriftart passt nicht zum Inhalt“. Keine Kunde schreibt in einem Kommentar unter dem dilettantischen Imagefilm: „Die einzelnen Takes sind zu lang, und es sind diverse Schnittfehler im Film“. Kein Kunde analysiert für Dich, was Du beim Marketing falsch macht.
Nein, der Kunde dreht sich einfach um – und kauft woanders.

Hast Du Fragen oder Anregungen dazu? Wir können gerne drüber sprechen: Hier unter dem Blogartikel, in den Social Media oder direkt per Telefon.

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