In kleinen und mittelständischen Unternehmen macht die Webseite meistens der Unternehmer. Oder er beauftragt jemanden, der sie möglichst billig aufsetzt. Ich meine – so schwer ist das ja nicht, einen halbwegs akzeptablen Webauftritt zu machen, oder?

Na ja – eigentlich doch. Ihre Webseite ist oft der entscheidende Treffpunkt mit Deinen Kunden. Darum teile ich hier die gravierendsten Fehler, die mir bei Webseiten kleiner Unternehmen immer wieder auffallen. Vermeidbare Fehler. Fehler, die Geld kosten.

Computer Fail

Achtziger Jahre Design

Versteh mich nicht falsch: Schulterpolster, Netzhemden und „Big Hair“ war ja auch mal cool. Aber wenn ich mir Webseiten von Selbstständigen und Kleinunternehmern anschaue, gruselt es mich manchmal. Vieles davon sieht sehr nach Achtziger Jahren aus und schreit nach selbstgemacht. Komplett Flash animierte Monstren und begwegliche Gifs? Ohje. Dann lieber ein vorgefertigtes WordPress-Design benutzen, das klassisch schlicht wirkt. Oder jemanden fragen, der sich damit auskennt. Das Design der Webseite sollte ins Corporate Design der Firma passen. Und ja: Auch kleinste Firmen sollten so etwas haben.

Kein Call to Action (und noch nicht mal Kontaktmöglichkeiten!)

Der Call to Action sagt dem interessierten potentiellen Kunden, was er jetzt tun kann, um in Kontakt zu treten. Bei vielen Webseiten sind E-Mail Adressen und Telefonnummern gut versteckt, ein Aufruf zum Anruf fehlt ganz. Doch ohne dezidierten Call to Action findet der Kunde die Seite vielleicht toll, tut aber nichts – und dann gerät sie wieder in Vergessenheit. Wenn Du eine tolle Webseite hast, braucht sie den Aufruf zum Kontakt! Adresse, Telefon, E-Mail, alle Kanäle, auf denen man Dich erreichen kann. Keine Kontaktdaten im Impressum zu hinterlassen ist übrigens sogar illegal.

Keine Aktualität

Wenn der letzte Blogbeitrag ein Jahr her ist, klicken viele Kunden genervt weg. Ob eine Webseite gepflegt wird, spürt man sofort. Und wenn das fehlt, verfehlt sie ihren Zweck. Mindestens einmal im Monat sollte ein Update im Blog stehen. Sonst besser gar keinen Blog / News-Ecke einrichten.

Niemand ist zuständig

Viele Webseiten sind auch deshalb so unaktuell, weil keiner sich zuständig fühlt. Selbst im kleinsten Unternehmen sollte feststehen, wer zuständig für die Webseite und die Social Media ist. Willst Du es selbst machen, dann entscheide Dich bewusst, es selbst zu machen. Und mach Dir einen redaktionellen Plan dafür. Aber bedenke, dass vielleicht ein Profi nur ein Viertel der Zeit braucht, die Du brauchst – und dann rechnet es sich fast schon wieder, auszulagern.
In kleineren Betrieben kann ein IT- und Marketing-affiner Mitarbeiter die Zuständigkeit erhalten – und dann auch relativ freie kreative Hand haben.
Übrigens sollte schon aus Gründen der Sicherheit und des Backups jemand zuständig sein – wusstest Du, dass ca. 40% aller KMU schon mal Opfer von Cyber-Attacken wurden? Das kann teuer werden.

Keine Messwerte

75% aller KMU Webseiten nutzen keine Messwerte, um auszuwerten, wie die Kunden auf die Seite kommen und was sie dort tun. Marketing, das nicht gemessen wird, ist verschwendetes Geld. 60% haben das Gefühl, dass sie noch nicht einmal wissen, wie sie die Daten ihrer Seite sammeln und interpretieren könnten. Erschreckend, oder?

Kein SEO

Search Engine Optimization: Also, wie gut ist Deine Webseite in den Suchmaschinen findbar? Ca. 30% aller Business-Webseiten von Kleinunternehmern werden bei Google gar nicht gefunden. Also: Überhaupt nicht! Mit Schlüsselwörtern, Meta-Beschreibungen und aussagekräftigen Seitentiteln kann dem bereits abgeholfen werden. Dafür braucht es keine teuren SEO Agenturen.

Keine Social Media Interaktion

Gib Deinen Kunden die Chance, Deine Marke in den Social Media zu teilen. Ob Facebook, Xing, LinkedIn, Google+ oder Twitter: Selbst, wenn Du selbst keine Social Media machst (wobei – das solltest Du vielleicht schon?): Deine Kunden tun es wahrscheinlich. Über 90% aller Webseiten des Mittelstandes entbehren noch solcher Social Media Verknüpfungen.

Keine Optimierung für Mobile Medien

Und wo wir gerade dabei sind: Über 60% aller Nutzer schauen sich Webseiten heute mobil an, über Smartphones und Tablets. Über mobile Informationen wird gekauft, werden Preise verglichen. Wenn Deine Webseite sich auf dem Handy nicht ordentlich darstellen lässt, klickt Dein Kunde womöglich sehr schnell weg – von Deiner Webseite und Deinem Unternehmen.

Kein Video

MUSS man das denn wirklich haben? Ja, ich denke schon. Ein Video erhöht die Chance in den Suchmaschinen zum Beispiel um 53% (sagt die Forrester Reseach Group). Es müssen nicht immer glossy Imagefilme sein. Und auch nicht immer teure Lösungen. Manchmal reicht eine Foto-Slideshow mit guter Musik und ein bisschen Text. Videoscribe und andere Tools vereinfachen es, Videos selbst zu machen. Und in meiner eigenen CamerAcademy erkläre ich, wie Du einfache Videokommunikation selbst gestalten und in regen Dialog mit Deinen Kunden kommen kannst.

Zu viel – oder zu wenig – Geld in der Erstellung

Eine Webseite muss nicht aufwändig programmiert sein. Oder schwierig zu managen. Im Zweifelsfall gibt es für jeden Geschmack ein passendes WordPress Theme (wie auch für diese Webseite hier). Die meisten sind sogar kostenlos. Wer also einem Kleinunternehmer eine Webseite für viele tausend Euro anbietet, hat keine Ahnung – oder will ihn bewusst übers Ohr hauen.
Dennoch macht es Sinn, bei der Erstgestaltung nicht alleine zu werkeln. Wenn Du einen Profi beauftragst, achte darauf, dass Du nachher wirklich alle Möglichkeiten hast, alleine weiter zu arbeiten: Manche setzen Webseiten für ein paar hundert Euro auf, aber für jedes kleine Update muss dann extra bezahlt werden. Nicht sehr nützlich für Dich.

Und da ich ja oben schrieb, ohne Call to Action wäre die schönste Webseite sinnlos, ist hier noch meiner: Wenn Du Fragen hast, melde Dich doch einfach bei mir. 🙂

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