Als ich vor etlichen Jahren, in einem anderen Leben, zum Vorstellungsgespräch bei einer Werbeagentur erschien, fiel mir zu allererst die Award-Wand auf. Die Büroräume befanden sich in einem ultra-hippen Bau mit hohen, grauen Wänden. Die Award-Wand befand sich genau gegenüber des Eingangs. Vier Meter hoch hingen auf Beton die Awards, die die Agentur bereits gewonnen hatte. Das machte echt was her. (Vor allem, weil ich damals noch nicht wusste, dass man sich in diese Award-Verleihungen erst mal einkaufen muss, bevor man etwas gewinnen kann).
Dass ich „so“ nicht arbeiten wollte, war mir vom ersten Moment an klar, in dem ich Roosige Zeiten gründete. Ich wollte keine hohlen Werbehülsen schaffen, sondern kleinen und mittelständischen Unternehmen wirklich helfen, eine Beziehung zu ihren Kunden aufzubauen. Einen Unterschied mit ihren Unternehmen zu machen. Ihre Visionen zu verwirklichen.
Als wir jetzt die neuen Büroräume bezogen, durfte ich mir überlegen: was kommt denn nun an die Wände? Gut, Verwechslungsgefahr zu hippen Agenturen besteht bei uns ohnehin nicht: Roosige Zeiten befinden sich in Engelskirchen, nicht in der Kölner Innnenstadt. Aus dem Konferenzraum schauen wir auf Bäume und einen Fluss. Kreativ im Grünen statt hip in Kranhaus. (Besucht uns mal, es ist toll hier!)
Als ich also entschied, was im Eingangsbereich hängen soll, musste ich nicht lange überlegen: Wenn ich eine „Wall of Honour“ will, dann mit dem, was mich in den letzten drei Jahren wirklich bewegt und bereichert hat: Die Menschen, für die und mit denen ich zusammen arbeite! Kunden, Freunde, Unterstützer, Fans der Roosigen Zeiten. Jeder Award verblasst gegen die tollen Menschen, die ich kennen lernen und mit denen ich arbeiten darf.
Und so entstand unsere ganz eigene Wall of Honour: Unsere Wand der Freunde und Unterstützer! Heute wurden die ersten Bilder gerahmt und aufgehängt. Ich habe sehr bewusst keine Hochglanz-Bilder gewählt, sondern Schnappschüsse von Drehs, Events, Workshops, Veranstaltungen. Es sind noch längst nicht alle, von einigen wichtigen Lieblingsmenschen fehlen noch Fotos. Und so hoffe ich, dass die Wand sich in den nächsten Jahren mehr und mehr ausbreiten wird.
Gutes Marketing für den Mittelstand zeigt sich nicht in Hochglanz-Awards, sondern in der persönlichen Beziehung, der Nähe zum Unternehmer. Dafür stehen wir.
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